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Veröffentlichungsdatum: 
31.10.2016

Zu nachhaltigen Konsum gehört auch der Bereich Logistik: Welche Wege legt beispielsweise ein Joghurt zurück, und sind manche davon vielleicht vermeidbar? Das Projekt „Innovative Logistik für Nachhaltige Lebensstile“ (ILoNa) setzt sich mit der Frage auseinander, wie Akteure entlang der gesamten Logistikkette bis hin zum Verbraucher dazu beitragen können, dass Dienstleistungen aus dem Bereich Logistik nachhaltiger werden. Eine von ILoNa aufgesetzte Innovationsplattform, die im Oktober 2016 eröffnet wurde, will beteiligte Akteure besser miteinander vernetzen.

„Ohne eine nachhaltigere Logistik gibt es auch keinen nachhaltigen Konsum. Deswegen ist es nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine betriebs- bzw. gesamtwirtschaftliche Notwendigkeit, dass sich die Logistik auf innovative Weise mit der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft auseinandersetzt“, sagt Dr. Ani Melkonyan, wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts. Die Innovationsplattform soll als Akteurs-Netzwerk zwischen Wissenschaft und Praxis dienen, um die frühzeitige Einbindung von Wirtschaft und Gesellschaft in die Projektbearbeitung zu gewährleisten.

Bei der Auftaktveranstaltung der Innovationsplattform am 4. Oktober in Duisburg waren Logistikunternehmen, Verbraucherorganisationen und Wissenschaftspartner zu Gast, um mögliche Lösungsstrategien in Bezug auf nachhaltige Logistik und nachhaltigen Konsum zu diskutieren. Die Diskussionen zeigten, dass eine nachhaltigere Gestaltung der „Last Mile“ möglich ist, wenn insbesondere das Mobilitätsverhalten des Endkonsumenten mit einbezogen werden kann. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es eine breite Palette von Maßnahmen zur Unterstützung nachhaltiger Konsummuster gibt, diese aber für den Anwendungsfall genau zugeschnitten werden müssen. Verschiedenen Zielgruppen sollen verschiedene Varianten der Kommunikation zu nachhaltigen Logistikinnovationen im Bereich Onlinekleidung (z.B. der „Go-Green Button“) sowie im Bereich stationärer Lebensmitteleinkauf (z.B. Infoterminal, Informationen auf dem Kassenbon) vorgelegt werden. So kann herausgefunden werden, welche Varianten verschiedene Zielgruppen ansprechen und verschiedene Kommunikationsstrategien können auf dieser Grundlage erarbeitet werden.

Bislang sind an der Innovationsplattform fünfzehn Akteure beteiligt. In regelmäßig stattfindenden Workshops werden sie sich darüber austauschen, wie beispielsweise Lieferwege verkürzt oder VerbraucherInnen besser über nachhaltige Logistik informiert werden können. Der Mehrwert für die teilnehmenden Unternehmen und weiteren Stakeholder liegt im LeadUser-Ansatz der Workshops. So haben die Workshops eine Wissenstransfer- und Ergebnissichtungsfunktion. Es werden neben der Diskussion und Erarbeitung der Schwerpunkte aktuelle Arbeitsstände vorgestellt und von den TeilnehmerInnen einer kritischen Prüfung unterzogen. Best Practice Beispiele werden gesammelt und auf eine breitere Basis gestellt. In einem Abschlussworkshop steht die Verabschiedung einer gemeinsamen Roadmap für eine Logistik für nachhaltige Lebensstile an. Diese stellt eine gemeinsame Entwicklungsagenda dar; dabei geht es auch um die Umsetzung in wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse.

Informationen zu den einzelnen Workshop-Terminen sowie weitere Informationen sind auf der Projektwebsite  zu finden. Die Projektkoordinatorin Ani Melkonyan freut sich zudem über weitere Anregungen unter der Email ani.melkonyan@uni-ude.de.